Die Mieten in Deutschland steigen kontinuierlich. Das belegen nicht nur diverse Statistiken, es ist spürbar in der Bevölkerung angekommen. Viele Menschen sind betroffen oder kennen jemanden, der über die hohen Kosten - vor allem für Mietwohnungen in Metropolregionen - klagt. Berechtigterweise, ein kurzer Blick in aktuelle Annoncen, und es wird deutlich: der größte finanzielle Posten ist die Miete. Immer häufiger wird die Hälfte des eigenen Nettolohns für die fremden vier Wände investiert.
Und es wird nicht besser: Der Neubau in Deutschland stockt, der Zuzug in beliebte Regionen findet kein Ende, Vermieter müssen immer häufiger sanieren und wälzen diese Kosten auf die Mietenden ab. Wer aktuell sucht, hat keine Freude. Hohe Mieten und wenig Auswahl führen zu Kompromissen und nicht zur Traumwohnung. Wem es so geht, sollte durchaus in Erwägung ziehen, zu kaufen. Denn hier hat sich der Markt seit der Zinswende gewandelt. Kaufpreise gingen zurück und Interessenten hielten sich zurück. Da aber auch die Zeiten des Zinsanstiegs hinter uns liegen und wir uns auf einem moderaten Niveau von aktuell 3 - 3,8 Prozent, je nach Konstellation und Beleihungsauslauf, für eine Baufinanzierung [Stand August 2024] eingependelt haben, lohnt sich eine präzise Kalkulation.
Die Entscheidung, ob man mieten oder kaufen sollte, ist eine der Grundlegendsten, die man treffen kann. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, und welche Entscheidung für den Einzelnen die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind einige Überlegungen, die dabei helfen können, diese Entscheidung fundiert zu treffen:
Beim Kauf einer Immobilie fallen hohe Erwerbskosten, Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklergebühren an sowie eventuelle Renovierungskosten. Diese Kosten müssen idealerweise mit vorhandenem Eigenkapital gedeckt werden. Wer über genügend Ersparnisse verfügt, für den kann der Kauf eine lohnende Investition sein. Aber in jedem Fall besser, als Ersparnisse aufgrund zu hoher Mietkosten nutzen zu müssen.
Ein weiterer Aspekt ist die persönliche Lebenssituation. Wer häufig umzieht, zum Beispiel aus beruflichen Gründen, für den kann Mieten die flexiblere Lösung sein. Andererseits bietet der Kauf einer Immobilie Stabilität, Sicherheit und eventuell mehr Wohnraum. Vor allem für Familien, denn größere Mietobjekte sind immer häufiger Mangelware.
Eigentümer können unter bestimmten Umständen von steuerlichen Vorteilen profitieren. Bei vermieteten Objekten zum Beispiel durch die Abschreibung von Zinsen oder durch die Nutzung von Förderprogrammen, wie dem KfW-Darlehen für energieeffizientes Bauen. Solche Vorteile sollten in die Kalkulation einbezogen werden.
Um zu ermitteln, ob Mieten oder Kaufen auf Dauer teurer ist, lohnt sich eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse. Hierbei sollten nicht nur die monatlichen Miet- oder Kreditraten berücksichtigt werden, sondern auch Nebenkosten, Instandhaltungskosten, Renovierungen und mögliche Wertsteigerungen oder -verluste der Immobilie. Auch die Inflation spielt eine Rolle: Während Mietpreise mit der Zeit steigen können, bleibt die Kreditrate bei einem festen Zinssatz über die vertraglich vereinbarte Zinsbindung stabil, und der Eigentümer hat nach der Tilgung des Kredits keine Mietkosten mehr.
Ob mieten oder kaufen die bessere Wahl ist, hängt stark von den individuellen Umständen ab. Wer finanzielle Sicherheit, Stabilität und langfristig kalkulierbare Wohnkosten sucht, für den kann der Kauf einer Immobilie trotz der höheren Anfangsinvestition die bessere Option sein. Für Menschen, die Flexibilität schätzen, kann das Mieten jedoch die sinnvollere Entscheidung sein. Es empfiehlt sich, alle genannten Faktoren sorgfältig abzuwägen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die beste Entscheidung für die eigene Zukunft zu treffen. Wir helfen gerne!
